Philipp Kaminski

SPARTENQUARTETT (2020)


Die Installation entführt den:die Rezipienten:in in eine eigentümliche Situation. Vier soldatisch aus motorischen Scheinwerfern und Golfschlägern gefertigt wurden, thronen auf Barhockern, angeordnet um ein Xylophon.
 
Ein aus Bildschirmen und Elektroschrott gebauter Kopf unweit der Golfroboter schaut sich die komische Runde an. Er scheint sie zu überwachen, aufzupassen, dass sie nicht auf dem Xylophon zu spielen beginnen. Zuweilen dreht sich der Kopf in den Raum hinein, schweift ab von seiner Kontrollfunktion. Die Golfroboter lassen keine unbeobachtete Gelegenheit aus, um auf dem Xylophon herum zu klimpern oder komische Balletttänze zu tanzen. Der Aufpasser scheint das zu merken und dreht sich schnell wieder zu Ihnen um, kontrolliert die Ausreißer, bis das Spiel von Neuem beginnt.

Philipp Kaminski führt in SPARTENQUARTETT Autorität und Gehorsam ad absurdum: Können Maschinen, die ja wiederum ursprünglich genau zu diesem Zweck programmiert wurden, gegen Maschinen, die zur Machtausübung gebaut wurden, wirklich rebellieren? Ironischerweise spielen die Maschinen das von Hoffmann von Fallersleben 1842 veröffentlichte Lied “die Gedanken sind frei”.
 
Die Gedanken sind frei, / Wer kann sie errathen? / Sie rauschen vorbei / Wie nächtliche Schatten. / Kein Mensch kann sie wißen, / Kein Jäger sie schießen. / Es bleibet dabei: / Die Gedanken sind frei.