Martine Marx

WOLKENLICHT (2021)


Die Arbeit WOLKENLICHT von Martine Marx ist eine Weiterentwicklung ihrer Glasmaterial-Studien. Wie verändern verschiedene Glasformen als Filter eine Projektion, wie wird Licht gebrochen? Das ursprüngliche Bild der Projektion wird verzerrt und es entstehen abstrakte Lichtstrukturen.

WOLKENLICHT beschäftigt sich mit dem Zusammenspiel des Himmels und der Wolken in Hinsicht auf Farben und Licht. Oft werden Wolken als negatives Element angesehen und stehen für trübe und graue Stimmungen. Dabei verdecken sie jedoch nicht nur die Sonne, sondern in Interaktion mit dieser werden faszinierende Farb- und Lichtatmosphären geschaffen. Ziel der Arbeit ist es, genau diese Stimmungen wiederzugeben, über die simple Abbildung einer Wolke hinaus.
 
Um die Farben des Himmels zu erfassen, wurde eine Applikation genutzt, welche anhand von Bildern Paletten erstellen kann. Während eines gewissen Zeitraumes wurden so Farbpaletten verschiedener Tages- und Jahreszeiten erfasst und gesammelt, entweder live am Himmel oder anhand von bereits existierenden Fotos. Die gesammelten Paletten sind Material für Animationen, die durch ihre Bewegung und Veränderung die Farb- und Lichtstimmungen erzeugen.

Bei der Installation WOLKENLICHT befinden sich ein Projektor und ein Glasbaustein mit Glasdesign Wolke in Interaktion, ähnlich dem Sonnenlicht, das durch Wolken gebrochen, diffusiert, gefiltert und abgelenkt wird. Ebenso der Sonne ähnlich leuchtet der Projektor durch den schwebenden Glasbaustein, welcher so die Rolle der Wolke einnimmt, von oben Richtung Boden. Bewegungen der Animation erinnern an das Schatten- und Lichtspiel vorbeiziehender Wolken auf der Erde, Lichtfiguren an Gebilde der Wolken am Himmel selbst.