Malika Hagemann

INTERVENTIONSWAGEN. Sequenz: NOISE (2019–2021)


Der INTERVENTIONSWAGEN von Malika Hagemann ist sowohl Werk als auch Werkzeug.

Zehn 3 m lange Leuchtstäbe aus Aluminium und digitalen LEDs sind auf einem Sackkarren fixiert und bilden eine mobile Skulptur, die für temporäre Interventionen sowohl Innen als auch Außen, sowohl im öffentlich-urbanen Raum als auch in der Natur eingesetzt werden kann.

Die Leuchtstäbe bilden, parallel auf dem Sackkarren fixiert, eine niedrig auflösende Bildoberfläche aus 10 x 55 Bildpunkten. Sie ergeben ein sehr reduziertes Display und sind gleichzeitig eine Lichtquelle, die Videosequenzen darstellt, die Umgebung sichtbar macht, aber auch den:die Betrachter:in blenden kann.

Mit der für den INTERVENTIONSWAGEN konzipierte Sequenz NOISE erscheint die Skulptur im öffentlichen Raum wie ein technoides, fremdartiges Zeichen in der Landschaft – eine undefinierbare Mess- oder Sendestation. Ein unstetes Flackern – mal stärker, mal unmerklich – eine Visualisierung des Grundrauschens, das uns täglich umgibt? 

Im Sackkarren ist die Technik als Versorgungsstation verbaut und kann im mobilen Ausgangszustand bewegt werden. Am Aktionsort wird das Display dann kurzerhand in seine einzelnen Module zerlegt, um damit temporär zeichenhafte und atmosphärische Eingriffe mit Licht in der Umgebung zu ermöglichen. Der INTERVENTIONSWAGEN ist eine performative Skulptur, die einmal aus ihrem Ruhezustand geholt und zum Einsatz gebracht, mit der Umgebung spielt, in sie eingreift, sie kommentiert und immer wieder neue Bilder in und mit dem Umraum entstehen lässt.