Daniel Hausig

LIGHTSTREAM #1 (2021)


Daniel Hausig beschäftigt sich damit, wie sich ein elektronisches, kabelgebundenes Bild im physischen Raum verhält, wenn die eingelagerten Informationen immer weiter abstrahiert und auf Farbe, Formen und Bewegungen reduziert werden. Mittels selbstgebauten LED-Bildröhren werden Bildzeile um Bildzeile bruchstückhafte Videosequenzen zu Mehrkanal-Lichtinstallationen zusammengefügt. Im seriellen Abstand zueinander angeordnete LED-Röhren definieren einen Display, auf dessen Rückseite zur Wand hin und auf dessen Vorderseite zum:r Betrachter:in hin unterschiedliche Videoloops ablaufen. Der:die Besucher:in begegnet einem durch die Interaktionen von Farben, Formen und Bewegungen defragmentiertem Bild. Das Bildkonstrukt erzeugt Assoziationsketten durch Irritationen und Widersprüche in der Licht- und Farbwahrnehmung.
 
In einer Zeit, in der sich die Menge möglicher Bildpunkte in einem Display rasant erhöht hat, dekonstruiert Daniel Hausig mit seinen leuchtenden Bildröhren das digitale Bild auch auf seine physische Präsenz im Raum. Was sehen wir, wenn wir Licht entlang von Datenströmen beobachten – und was beobachten wir, wenn sich dieser Lichtstrom in eine sehr niedrig auflösende Bildmatrix ergießt?