Bahzad Sulaiman interessiert sich für die Auseinandersetzung mit Licht in einem skulpturalen Kontext. Er behandelt Objekte als Archive, die als Orte der Erinnerung und als Anzeiger von Zeit durch ihren täglichen Gebrauch betrachtet werden können. 

In seiner Arbeit CHOR thematisiert Bahzad Sulaiman die Reaktionen der inneren Oberflächen von elektrischen Haushaltsgeräten auf Licht. Wie können Lichtfarben in Verbindung mit unserer tradierten Erinnerungen an Alltagsroutine diese löschen, aufbrechen, ändern, Dinge neu sehen lassen?

Bahzad Sulaiman lädt die Besucher:in ein, die Einzelheiten und Optionen in der skulpturalen Installation genau zu betrachten und zu entdecken. Das Kunstwerk basiert auf einer großen Sammlung von elektronischen Geräten, gesammelt in Saarbrücken. Der örtliche Bezug ist die Verbindung aller Geräte, die wiederum selbst einzigartige Geschichten und, daran geknüpft, die Geschichte ihrer ehemaligen Besitzer:innen erzählen.

Bahzad Sulaiman deutet diese Geschichten um und gestaltet sie weiter. Spezifische Eigenschaften der elektrischen Haushaltsgeräte bezüglich ihrer Funktion werden in konträre Lichtstimmungen verkehrt. In Geräte, die warme Energie abgeben, wird Licht mit einer kalten Farbtemperatur installiert und Geräte, die kalte Energie produzieren, eine warme Beleuchtung. Hinzu kommt eine auditive Ebene: die Haushaltsgeräte bekommen eine Stimme und begegnen sich im Chor miteinander.

Der:die Betrachter:in bekommt auf diese Weise die Gelegenheit, vordefinierte Eindrücke von diesen Geräten zu überdenken und darüber zu reflektieren, wie mit den Geräten umgegangen wird, nachdem ihre Besitzer:innen sie losgeworden sind. Damit thematisiert die Arbeit wichtige Fragen fehlender Nachhaltigkeit eines konsumistisch geprägten Systems, in dem Geräte ein inhärentes Verfallsdatum haben.